Um ein harmonisches und zufriedenes miteinander zu bekommen kann die Auswahl der richtigen Hunderasse von Vorteil sein. Natürlich hat jeder Hund einen eigenen Charakter und auch die Erziehung des Hundes spielt eine große Rolle, aber auch die Hunderasse lässt meistens erahnen wie intensiv das Verlangen des Hundes nach Bewegung, Abwechslung, Förderung und Erziehung ist. Damit es ein schönes langes miteinander wird, sollten sich neue Hundebesitzer zumindest einmal über die Hunderassen und deren Charakter-Profil informieren.

Was ist eigentlich ein Rassehund?

Die Standards für Rassehunde gehen auf das Jahr 1873 zurück. In England wurde der „British Kennelclub“ gegründet und ab diesem Zeitpunkt begann die Aufstellung der Rassestandards. Erst wurden die Hunderassen nur durch ihr äußeres Erscheinungsbild kategorisiert. In Deutschland fand in den späten 1870er Jahren die erste große Hunde-Ausstellung statt und die Hunderassen waren damals noch stark geprägt durch die Vorgaben der englischen Standards, weshalb der deutsche Hundeverband damals „Verein zur Einführung englischer Hunde und Kreuzungen mit den hiesigen Rassen“ hieß. Die Grundlage der Hunderassen und der Hundezucht wie wir sie heute kennen war gelegt.

Rhodesian-Ridgeback – Großer Rassehund

Wie wird die Hunderasse heute definiert?

In Deutschland ist es der Verband für das Deutsche Hunderassenwesen e.V. der sich aber auch wie 80 weitere Landesverbände der Fédération Cynologique Internationale (FCI) angeschlossen hat. Dieser Dachverband setzt seit 1911 die Rahmenbedingungen für die Zucht, Arbeit, Pflege und Ausstellungen der Rassestandards. Dem deutschem Verein „Deutsches Hundeswesen e.V.“ sind mittlerweile 147 annerkannte Zuchtverbände von verschiedenen Hunderassen angeschlossen. Oftmals haben sich diese Zuchtverbände auf eine bestimmte Hunderasse festgelegt, aber auch mehrere Hunderassen können zu einem Zuchtverband zählen. Die Züchter, welche dem jeweiligen Verband angehören, unterwerfen sich somit den strengen Zuchtbestimmungen des jeweiligen Verbands und damit auch des großen Dachverbands (FCI). Wenn ihr euch für einen Rassehund entscheidet, dann sollte euer Züchter einem dieser Verbände angehören, so könnt ihr sicherstellen das euer neuer Rassehund zumindest von den Zuchtbedingungen her Vernünftig betreut wurde.

Wie viele Rassen gibt es?

Es existieren weltweit knapp 400 Hunderassen. Da die Hunde meistens noch ihre ursprünglichen Eigenschaften haben erfordern diese Hunde an Ihre Haltung, oft bestimmte Ansprüche. Bei der Anschaffung eines Hundes mit einem sehr aktiven Profil, sollte es sich der neue Hundebesitzer vorher  gut überlegen, ob er diesem Bewegungsdrang auch stillen kann. Ansonsten wird das auf beiden Seiten zu großem Frust führen. Als neuer und guter Hundehalter solltet ihr das Profil eures Hundes kennen und euch fragen, ob ihr das auch noch in 6 oder 10 oder auch mehr Jahren erfüllen könnt. Wenn das der Fall ist, dann steht einer glücklichen und zufriedenen Bindung nichts mehr im Weg.

Labrador – Rassehund

Der Mischling: Die gesunde Wundertüte?

Oft höre ich Menschen sagen: „Ich hole mir einen Mischling, die sind gesünder!“ Der Grund für diese Aussage ist ein ganz simpler. Ein Mischling bedient sich aus einem größerem Genpool, was ihn im Prinzip weniger anfällig macht als einen Rassehund. Theoretisch ist die Gefahr für Erbkrankheiten und inzuchtbedingte Fehlbildungen geringer. Aber ist das in der Praxis auch wirklich so? Da wir bei einem Mischling nie genau wissen was wirklich drin steckt, kennen wir also auch nicht die genetischen Veranlagungen. Selbst wenn die Elternhunde gesund erscheinen, kann sich eine Erbkrankheit einschleichen. Der große Genpool kann also auch zum Nachteil werden. Kennen wir die Vorfahren, also die Eltern des Hundes gar nicht, dann wird die Situation noch unübersichtlicher. Es lässt sich also nur schwer sagen ob ein Mischling gesünder ist als ein Rassehund. Es ist am Ende ein Spiel mit dem Zufall.

Apollo – kleiner Mischling