Das mit der Erziehung ist immer eine schwierige Sache. Die Einen wollen immer ihre Ratschläge in den stressigsten Situationen los werden und die Anderen ziehen nur die Augenbrauen hoch. Ich versuche als Vater, zusammen mit meiner Frau, unseren Weg der Erziehung zu gehen. Natürlich darf uns auch Feedback gegeben werden, aber der Kreis an Leuten die das darf, ist klein. Deshalb gilt auch hier die Formel mit der Goldwaage. Wir als Eltern „erziehen“ nach unseren Vorstellungen und deshalb lassen wir uns alle nicht gerne kritisieren. Doch bei Allem, was auf uns Eltern von außen einprasselt, sollten wir überlegen, was uns weiter bringt. Den Rest können wir gleich ungefiltert löschen. Das was uns weiter bringt, packen wir jetzt auf unsere mentale Goldwaage. Hält die Kritik stand, sollten wir uns damit auseinander setzen. Schafft es die Kritik nicht durch unseren Gewichts-Check, dann löschen wir auch diese aus unseren Köpfen. Ich nehme mir für diesen Prozess immer ein bis zwei Tage und Nächte Zeit. Dann fällt die Entscheidung.

Auch bei der Erziehung: Nicht alles auf die Goldwaage legen!

Kinder müssen erst lernen, mit Ihren Gefühlen umzugehen. Diese auch richtig auszudrücken ist für die Kleinen eine richtig schwierige Sache. Erst muss das Kind selber begreifen lernen, was es da gerade in einer bestimmten Situation fühlt. Dann kommt der nächste Schritt, diese Gefühle, Erfahrung oder Situation muss nun von dem Kind in die richtigen Worte gefasst werden. Das kann immer mal wieder schief gehen.

„Papa, du bist doof!“ geschrien unter Tränen, kann schon ganz schön verletzen. Jetzt ist aber wieder der Zeitpunkt da, die Goldwaage zu bemühen. Nachdenken, überlegen und verstehen. Gut, der Kleine will diese Tafel Schokolade unbedingt, aber das „Nein“ hat seine Gefühle überrumpelt. Die Szene im Supermarkt ist emotional, doch nicht weltbewegend oder tiefgreifend. Meine innere Goldwaage sagt mir: „Dein Sohn liebt dich!“, er hat nur gerade ein Problem mit deiner Entscheidung.

Einige wenige Minuten später, die Kullertränen und bösen Worte sind schon fort, bin ich wieder „Papi!“und mein Sohn strahlt mich an. Zum Glück habe ich seine Worte vorher nicht allzu ernst genommen. Weh getan hat es trotzdem ein bisschen. Wichtig ist, niemals nachtragend zu sein und dem Kind erklären, was eine extreme Wortwahl verursachen kann. Das Worte auch verletzen können und es weh tut, wenn man jemanden den man liebt, mit bösen Worten von einem wegschubst.

Wie geht Ihr mit solchen Situationen um?