Krankenhaus oder Geburtshaus, wir haben beides erlebt und für uns gibt es keine Alternative mehr. Bei der Geburt meines ersten Sohnes, brauchte die Mutter etwas mehr Zeit. Das Krankenhaus schickte uns erstmal spazieren und die Stunden zogen sich. Wir haben quasi die Nacht durchgemacht. Abends um 19:00 wurden wir im Kreissaal aufgenommen, am nächsten morgen, kurz vor 8, war der kleine Erik da. Als es diesmal losging, machte ich mich auf eine lange Nacht und ähnliche Strapazen wie beim ersten mal gefasst. Wir hatten uns diesmal für ein Geburtshaus entschieden, da meine Frau einerseits eine Abneigung gegen Krankenhäuser hat und anderseits gab uns die erste Geburt das Gefühl, dass es auch anders und besser gehen müsste.

Nun waren wir im Tierpark unterwegs und spazierten zwischen Schimpansen und Nashörnern umher, als bei meiner Frau die Wehen einsetzten.

Nichts schlimmes und kein Grund zur Hektik, wie wir ja bei der ersten Geburt bemerkt hatten. Wir schlenderten gemütlich weiter. Mein Sohn bekam ein Eis und ich stärkte mich, in der Befürchtung einer langen Nacht, mit Pommes und Chicken Nuggets. Als ich von der Imbissbude im Tierpark zu meiner Frau zurückkehrte, deutete Sie an, dass ihre Fruchtblase geplatzt sei. Nun, dies ging dann doch schneller als beim ersten Mal. Schnell schaufelte ich mir die Pommes und die Nuggets ein und schon ging es zum Ausgang vom Tierpark.

Auf dem Weg ins Geburtshaus

Rein ins Auto und ab nach Hause. Von erster Wehe um 15:20 bis zum Blasensprung 16:30 dauerte es nur knapp eine Stunde. Zuhause waren wir um 17:00 Uhr, eine Freundin nahm uns den Erstgeborenen und Hund ab, die Hebamme hatten wir vorsorglich aus dem Auto angerufen. Alles erledigt. Dann trafen wir uns um 17:30 im Geburtshaus und ich machte mich locker und bereitete mich auf die lange Nacht vor. Die lange Nacht blieb aus. Meine Frau entschied sich um kurz nach 7, dass Sie gerne in die Wanne wollte.

Gerade rein, reichten zwei Wehen aus und das Baby war da. Verwundert rieb ich mir die Augen und schon lag ich bereit um während der Untersuchung meiner Frau, den kleinen Levi auf dem Bauch liegen zu haben. Schnaufend und zufrieden lag er da und dann pinkelte er mich an. Zufrieden und glücklich fügte ich mich, denn ich war mir sicher, dass er das nur tat, weil er sich sicher und geborgen fühlte. Um 23:30 waren wir dann wieder zuhause. Manchmal geht es einfach ganz schnell.

Geburtshaus vs. Krankenhaus

Die entspannte Atmosphäre und die diversen Möglichkeiten die uns im Geburtshaus geboten wurden, kannten wir vorher aus dem Krankenhaus nicht. Im Geburtshaus war es uns möglich, eine ganz natürliche Geburt zu erleben, ohne PDA und ohne gestresste Hebammen im Krankenhaus. Es war für uns, nicht nur aufgrund der Geburt unseres zweiten Sohnes, eine außerordentliche Erfahrung. Eine Geburt die diesmal fast ganz von alleine ging. Wir möchten uns ganz herzlich bei euch für euren Einsatz bedanken.