Mir ist es als Kind auch immer schwer gefallen, mein Kinderzimmer aufzuräumen. Meistens wollte ich mit den aufgebauten Sachen noch etwas später weiter spielen. Oder ich wollte es meinem Vater zeigen, wenn er von Arbeit kam. Es gab mehr als genug Gründe, das Zimmer nicht aufräumen zu müssen. Es gab aber immer nur einen Grund es zu tun. Weil ich laut elterlicher Anordnung musste.
Kinderzimmer: Hort des Chaos
Kinder leben im hier uns jetzt. Gerade wurde noch im Kinderzimmer ausgiebig gespielt, jetzt ist was interessantes im Wohnzimmer passiert. Es wird alles stehen und liegen gelassen. Dann geht es mit Papa raus auf den Fußballplatz, schon kommt zum Spielzeug noch ein Berg Klamotten. Das Chaos wächst. Ball und Pumpe landen zusammen mit Schienbeinschonern und Torwarthandschuhen neben dem Bauernhof und der Autorennstrecke. Der Weg zum Bett ist schon nach nur einem Tag wieder verbaut. Unerreichbar. Ich erkenne mich selbst in meinem Sohn wieder. Mit etwas stolz und viel Pathos stehe ich an der Seite meiner Frau. Die appelliert an das Ordnungsbewusstsein unseres Sohnes. Ich fühle mich von ihr missverstanden. Unser Sohn hat gerade wie einst sein Papa, Spaß an seiner Kindheit. Das dürfen wir ihm doch nicht nehmen.
Untersützung im Kinderzimmer
Da wir in unserer Erziehung aber immer an einem Strang ziehen und ich damals, obwohl ich mein Kinderzimmer aufräumen musste, eine glückliche Kindheit hatte, verlange ich von meinem Sohn nun auch schier unmögliches. „Räum dein Zimmer auf!“ mit gesenkten Kopf und viel schlechter Laune beginnt dann die Odyssee durchs Kinderzimmer. Damit das aufräumen nicht zum nächsten Desaster führt helfen wir ihm etwas dabei. Er hat das Chaos selbst angerichtet, aber beim beseitigen stehe ich ihm mit etwas Hilfe zur Seite. Der Zustand des aufgeräumten Kinderzimmer ist dabei nur eine Momentaufnahme. Beim aufräumen wurden Dinge und Spiele gefunden, die unbedingt als nächstes ausprobiert und aufgebaut werden müssen. Es gibt manchmal nichts schöneres als von vorne zu beginnen. Auch im Kinderzimmer.
Wie motiviert ihr eure Kinder zum aufräumen?