Dominanz geistert als Begriff schon lange in der Hundeerziehung herum. In diesem Zusammenhang wird die Notwendigkeit eines strengen Rudelführers herausgestellt. Welche Rolle Dominanz in dem Sozialverband eines Hunderudels hat, wurde allerdings in der neuesten Zeit infrage gestellt.

Was ist Dominanz?

Der Begriff Dominanz spaltet die Geister. Seit dem frühen 20. Jahrhundert kursiert die Dominanztheorie, die von einem Rudelführer in jedem Sozialverband ausgeht. Diese Theorie wurde auch auf das Zusammenleben von Mensch und Hund übertragen. Heute steht die Dominanztheorie oft in der Kritik. Dominantes Verhalten tritt nach neuen Forschungsergebnissen situationsbedingt in Rudeln auf. Damit wird die Annahme starrer Hierarchien aufgelöst. Dominanz braucht ein Beziehungsgeflecht, das durch die Wechselwirkung zwischen Dominanz und Unterwürfigkeit entsteht. Erst die freiwillige Unterwerfung stärkt die Position des dominanten Rudelmitglieds. Durch diese neuen Erkenntnisse wird auch der Mythos des Alphatieres aufgelöst. Hunde leben in einem Sozialverband, der auf einem harmonischen Zusammenleben und Kooperation basiert. Das Gleiche gilt auch für dein Zusammenleben mit deinem Vierbeiner.

Wer ist hier der Boss?

Ein ungehorsamer Hund wird oft als dominant bezeichnet. Sein Verhalten wird damit erklärt, dass er sich als Rudelführer positionieren will. Meist sind aber eine inkonsequente Erziehung und unklare Befehle für dieses Verhalten verantwortlich. Früher war das Ziel der Hundeerziehung sich durch Unterwerfung des Tieres als dominanter Rudelführer zu etablieren. Heute geht man von einem Sozialverband aus, den du mit deinem Hund formst. Damit dieses Zusammenleben ruhig und harmonisch verlaufen kann, ist eine konsequente Erziehung notwendig. 

Für die Erziehung deines Hundes solltest du aber nicht auf Strafe, sondern auf positive Bestärkung zurückgreifen. Das Streben, Rudelführer zu sein ist kein angeborenes Verhalten bei Hunden. Sie sind an der Kooperation interessiert. Dafür kannst du auf eine konsequente Umsetzung fester Regeln zurückgreifen. Durch Ruhe und Souveränität gibst du deinem Hund eine klare Orientierung und damit Sicherheit. So kannst du ohne das krampfhafte Streben nach Dominanz ein gesundes Grundvertrauen zu deinem Hund aufbauen. Der Begriff Dominanz ist heute besonders negativ konnotiert. Für ein harmonisches Zusammenleben musst du nicht als strenger Rudelführer auftreten. Es genügt dem Hund mit positiver Bestärkung und einer konsequenten Erziehung Orientierung zu geben.


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