Und wieder ist ein Jahr vorbei. Morgen wird mein Kleinster 2. Mein Großer ist schon 8 und wird dieses Jahr 9. Mein Enkel ist 1,5 Jahre alt. Wo ist die Zeit geblieben? Auf den Schultern meines Vaters, als ich ein kleiner Junge war, noch gar nicht lange her. Doch seit ich selber Vater bin, vergeht alles viel schneller, das Ticken der Uhr wird lauter. Wir haben unser Wohnzimmer neu dekoriert. Meine Mutter hatte mir alte Fotoalben vorbei gebracht. Die Bilder von mir und meinem Vater gehen mir ans Herz. Werden mich meine Jungs genau so lieben wie ich meine Eltern liebe?

Als Eltern streben wir jeden Tag danach, das Richtige zu tun und laufen dabei auf einer dünnen Linie zwischen richtig und falsch, zwischen gerecht und ungerecht. Seitdem ich selber Vater bin, verstehe ich umso mehr, was es für meine Eltern bedeutet hat, zu erziehen, für die Kinder da zu sein. Manchmal kommen Erkenntnisse zu spät, manchmal ist die Zeit für Worte einfach vorbei, es bleibt nur die Erinnerung. Bevor ich morgen die große 2 von meinem Kleinsten feiern kann, schwelge ich heute bei einem Glas Whisky in Erinnerungen an meinem Vater.


Ein Foto zeigt den schönsten Ort der Welt:

Thorsten Frenzel
Ein Foto zeigt den schönsten Ort der Welt, ganz hoch oben auf deinen Schultern – und Glück strahlten wir beide aus. Es ist leider nur schon Jahre her.

Beschützt in deinen Armen, war die Welt noch so schön klein. Doch seit du nicht mehr bist, fühle ich mich zu oft alleine.

Hoch oben auf Deinen Schultern, war die Welt noch so schön klein und der Schutz deiner Arme, gibt mir noch heute die Kraft ein guter Mensch zu sein.

Immer wenn ich uns auf dem Foto seh, wird mein Herz unendlich schwer und das Glück das wir empfanden, ist mir dann viel zu lange her.

Heute fällt mir das Atmen schwer, ich habe oft das Gefühl: Ich kann nicht mehr, wäre gerne wieder der kleine Sohn. Hoch oben auf deinen Schultern hoch oben auf meinem Thron.

Hoch oben auf Deinen Schultern, war die Welt noch so schön klein und der Schutz deiner Arme, gibt mir noch heute die Kraft ein guter Mensch zu sein.


Was mir am meisten weh tut, ist das mein Vater meine wunderbaren Kinder nie kennenlernen konnte. Was mich tröstet, ist dass meine Mutter die Zeit mit ihnen umso mehr genießt. Und morgen wird gefeiert.


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