„Frauenfußball ist kein Sport!“ – das ist eine der Reaktionen, die ich zu hören bekam, als ich am Freitagabend auf einer Party verkündete, dass ich am Folgetag das erste Deutsche Gruppenspiel der Frauen in Frankreich bei der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft schauen wolle. Die Reaktionen wurden noch schlimmer. Zu langsam, nicht hart genug, technisch schlecht. Das mag im Vergleich zu den Männern stimmen, denn Tempo, Härte und Intensität ist da eine ganz andere Nummer, aber das ist ja auch der Grund, warum es wie bei den meisten Sportarten getrennt zugeht. Es ist und bleibt Sport!
Frauenfußball vs. Männerfußball: Nicht derselbe Sport
Vergleicht man die Frauen mit den Männern, dann ist der Sport gar nicht so weit auseinander. Aber immer noch weit genug um zu verstehen, warum Frauenfußball soviel langsamer wirkt als bei den Männern. Die Laufleistung ist dabei fast identisch, die Männer laufen knapp über 10 Kilometer pro Spiel, die Frauen immerhin etwas über 9 Kilometer. Der Unterschied liegt hier in der Geschwindigkeit. Männer sprinten schneller als Frauen. Das liegt an der größeren Muskelmasse. Sportwissenschaftler haben erforscht, dass der Leistungsunterschied bei rund 15% liegt. Diese 15% scheinen also vielen Männern mit Vorurteilen auszureichen, um den Frauensport so weit zu denunzieren, dass er nicht mal mehr als Sport angesehen wird.
Wenn wir aber schon anfangen unsere Frauen und Mitmenschen fertig zu machen, weil sie das falsche Geschlecht haben und dann ihrem Hobby nachgehen und dabei erfolgreich sind – unsere Nationalmannschaft der Frauen hat auch schon den ein oder anderen Weltpokal gewonnen – dann möchte ich gar nicht wissen, was diese Menschen in den nächsten Jahren machen werden, wenn Emanzipation und dritte Geschlechter mehr und mehr in unsere Gesellschaft wachsen. Homophobie und Frauenfeindlichkeit gehören einfach nicht mehr in unsere Welt. Absolute Gleichberechtigung und ein fairer Umgang miteinander sind ein absolutes Muss. Wenn dazu gehört, dass ich mit Leib und Seele Frauenfußball gucke, dann werde ich das für die Frauen dieser Welt machen. Ich drücke sogar beide Daumen damit unsere Damen den Titel holen.
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