(Dies ist der vorerst letzte Teil unserer Momente-Reihe. Wir danken allen Lesern und wünschen viel Spaß.)

Es sind und waren bis zu diesem Zeitpunkt immer Momente, in denen es mir so erging. Wie konnte ich jemanden vermissen, den ich gar nicht kannte? Ich wusste zu diesem Zeitpunkt ja eigentlich nur, dass es sie gibt. Das, was ich von ihr wusste, war der Name. Zugegeben, eigentlich nur der Vorname, denn wenn meine Tochter mittlerweile geheiratet hätte, könnte es ja sein, dass ihr Nachname ein anderer wäre. Zusätzlich wusste ich, aus diversen Schreiben vom Jugendamt, natürlich ihr Geburtsdatum. Eines der letzten Schreiben die ich bekam, bescheinigte mir, dass die Unterhaltszahlungen nun beendet seien, da meine Tochter eine Ausbildung absolviert hatte. Mehr Informationen hatte ich nicht. Und doch war es mir möglich, das kleine Mädchen in meinen Kopf zu vermissen.

Auch wenn ich mit meiner Frau zu diesem Zeitpunkt schon über meine Tochter gesprochen habe, ein Bild fehlte uns noch. Wir stellten uns vor allem die Frage, wann der richtige Zeitpunkt wäre, mit unseren Jungs darüber zu sprechen. Der eine war damals 7, hätte es vielleicht schon verstanden, der andere gerade 1 Jahr alt – eher nicht. Wir vertagten die Entscheidung. Die kommenden Weihnachtstage und der Jahresendspurt auf Arbeit sorgten dafür. Der richtige Moment würde schon noch kommen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch privat relativ viel auf meiner Agenda. In einem Kleinanzeigen Portal hatte ich nach TFP-Modells gesucht und einige Fotoshootings mit den Leuten veranstaltet, die über diese Anzeige angefragt hatten.

Weihnachten war es emotional eigentlich immer am schwersten, wie konnte ich sie vermissen, ohne sie zu kennen?

Aber gerade die Weihnachtsfeiertage brachten wieder diese Zweifel in mir. Dieses Gefühl der Ungewissheit. Wer war sie, wo war sie, wie ging es ihr und wie erging es ihr ohne mich als Vater. Hatte sie mich vermisst, oder war es ihr egal? Aber die brennendste Frage die sich mir immer stellte: Hatte sie eine schöne Kindheit? Mir war dabei natürlich eine positive Antwort wichtig, auch wenn dies bedeuten würde, dass ich sie vielleicht nie treffen würde. Sie hätte mich ja nicht vermisst. Meine innere Unruhe, das Gefühl nicht zu wissen, wie es ihr erging – das sorgte dafür, dass ich sie so sehr vermisste.

Die Unruhe hatte mich wieder im Griff

Ich konnte zu dieser Zeit wieder nicht still sitzen und hatte viele Anfragen auf meine Anzeigen bei dem Kleinanzeigen-Portal. Einige von den Models schickten mir auch Freundschaftsanfragen auf Facebook. Ich nahm diese natürlich an, schließlich ergibt sich ja aus einem Foto-Shooting auch manchmal eine zweite Session. Es gab aber auch eine Anfrage, die ich nicht zuordnen konnte. Bei Facebook ist das ja mittlerweile als Mann etwas lästig, denn nimmt man eine Anfrage einer Frau an, die man nicht kennt, ist diese ja meistens Spam. Ein nackter Po oder eine blanke Brust springt einem schnell ins Auge, weshalb ich solche Anfragen dann auch gleich als Spam lösche. Doch diese eine Anfrage konnte ich nicht zuordnen. Ich kannte die junge Dame die anfragte nicht, es war aber auch nicht das übliche Spam-Profil, einer dieser Live-Webcam-Shows.

Also überlegte ich kurz. Ich beschloss die Anfrage erstmal anzunehmen und mich später mit dem Profil zu befassen. Es war eine junge und sehr hübsche Frau auf dem Profilbild zu sehen. Sie trug ein Hochzeitskleid und sah sehr glücklich aus. Ich vermutete, dass es sich um ein Paar-Shooting handeln würde.

Es ist offiziell! Es wird doch eine weitere Staffel geben! Bleibt dran und schaut in unsere Kategorie MOMENTE


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